Strimmiger Wehr ist Vorbild
Die Strimmiger Wehr ist Vorbild
Hunsrücker haben die Zeichen der Zeit erkannt: Staatssekretär Roger Lewentz lobt die gelungene Fusion kleiner Einheiten
Die Feuerwehr auf dem Strimmiger Berg setzt zukunftsweisende Akzente über den Kreis hinaus. Nach ihrem Zusammenschluss ziehen die Mittelstrimmiger und Altstrimmiger Wehrleute jetzt unter das gemeinsame Dach eines modernen Feuerwehrgerätehauses. Der Mainzer Innenstaatssekretär Roger Lewentz übergab es seiner Bestimmung.
MITTELSTRIMMIG. Die Strimmiger Feuerwehr ist bestens aufgestellt und über den Kreis hinaus eine Vorzeige-Wehr. Das stellte der Mainzer Innenstaatssekretär Roger Lewentz bei der Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses fest, "dem modernsten und neuesten Gerätehaus im Land." Und das war auch nötig. Erst 2005 hatten sich die Feuerwehren Altstrimmig und Mittelstrimmig nach dem Motto "Gemeinsam sind wir stärker" freiwillig zusammengeschlossen. Und damit hat die Wehr vor dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung genau die Zeichen der Zeit erkannt: Effektivität und Schlagkraft durch Kooperation und Fusion mit angemessener Ausrüstung für alle Notfälle.
Zusammenlegungen gut
Und das ist nicht selbstverständlich im Land. Dabei wird es künftig vielerorts nötig sein, verschwindend kleine Einheiten zu effektiven, schlagkräftigen Wehren zusammenzulegen. "Wann immer es geht, unterstützen wir solche Fusionen", erklärte der Staatssekretär, der nach eigenem Bekunden möglichst immer persönlich zu Einweihungen von Feuerwehrhäusern kommt. "Damit will ich unterstreichen, welche Bedeutung wir unseren Feuerwehren in Rheinland-Pfalz beimessen."
Freilich trug auch Bürgermeister Karl Heinz Simon dazu bei, den hochrangigen Parteifreund in den Hunsrück zu holen. Viel Polit-Prominenz - Landrat Manfred Schnur, Bürgermeister Karl Heinz Simon, die Landtagsabgeordneten Heike Raab, Anke Beilstein und Thomas Auler - feierte mit Vertretern von Feuerwehren, Polizei, Technischem Hilfswerk, Ortsgemeinderäten und vielen Strimmigern das neue schmucke Gebäude mit Fahrzeughalle, Aufenthalts- und Schulungsraum. Zuvor hatte Pfarrer Wolfgang Boemer vom Kloster Engelport dem Neubau den kirchlichen Segen gegeben.
Viel Freude über das neue Strimmiger Gerätehaus: Staatssekretär Roger Lewentz brachte als "Ehrengabe" des Innenministers ein Marmor-Landeswappen mit Widmung mit, das einen besonderen Platz im Aufenthaltsraum bekommt. Foto: Alexander Dinges
Im Juli vergangenen Jahres war mit dem Bau des 130 000-Euro-Projekts begonnen worden. Viele Arbeiten wurden in Eigenleistung erledigt. Das Land zahlt einen Zuschuss von 37 400 Euro, der bereits im kommenden Jahr überwiesen wird, wie der Mann aus Mainz versicherte. Den Rest finanzieren die Ortsgemeinden und die Verbandsgemeinde gemeinsam. Das zentral gelegene Grundstück stellten die beiden Ortsgemeinden kostenlos zur Verfügung. Simon erfreut und stolz: "Wir können jetzt einen Schlussstrich unter die Neuaufstellung der Feuerwehren auf dem Strimmiger Berg ziehen." 67 aktive Wehrmänner- und -frauen sorgen für Schutz und Sicherheit auf der Hunsrückhöhe. Simon ließ den langen Weg der Strimmiger Wehren Revue passieren, die vor nicht allzu langer Zeit noch nicht mal ein Fahrzeug hatten, bis mit einem uralten Unimog und einem ausrangierten Unfallhilfe-Fahrzeug aus Zell, Baujahr 1970, mehr oder weniger improvisiert wurde. Doch mit der Anschaffung eines modernen Löschgruppenfahrzeugs und der Erweiterung der Aufgaben über die Zuständigkeit der Ortsgemeinden hinaus, etwa um die Unfallhilfe, kam der Bedarf nach einem gescheiten Unterstellplatz.
Nägel mit Köpfen gemacht
Bis das neue Gerätehaus fertig wurde, musste eine Halle angemietet werden. Zunächst sollten die Mannschaftsräume der Wehren trotz Zusammenlegung vor Ort in Alt- und Mittelstrimmig verbleiben, bis man sich entschied, Nägel mit Köpfen zu machen und statt einer Fahrzeughalle ein richtiges Feuerwehrgerätehaus zu bauen.
Landrat Manfred Schnur nutzte seinen ersten offiziellen Besuch auf dem Strimmiger Berg, um die Wehren als "größte und mutigste Bürgerinitiative, die wir haben" zu loben. Auch Ehrungen für verdiente Wehrleute gehörten zu dem freudigen Ereignis. Wolfgang Christ bekam vom Staatssekretär das Goldene Feuerwehrehrenzeichen für 35 Jahre aktiven Dienst an die Uniform geheftet. Georg Pies und Klaus-Peter Schultes empfingen von Karl Heinz Simon das Silberne Ehrenzeichen. Als neue Feuerwehrmänner wurden Manuel Will und Sebastian Wendling verpflichtet.
Jochen Dietz. RZ Mittelmosel vom Dienstag, 22. April 2008, Seite 15